Christmas In The Sand
Es ist Weihnachten und 2018 ist fast vorbei, ich kann es nicht glauben! Die Zeit rennt und wenn ich so auf das Jahr zurück schaue, kann ich nur staunen. 2018 war wirklich unglaublich. Vor ein paar Wochen war ich etwas in Weihnachtsstimmung, mittlwerweile ist es hier aber ziemlich warm und es fühlt sich kein Stück nach Weihnachten an.
Die anderen 11 Freiwilligen aus Kapstadt, Johannesburg und Pretoria kamen vor ein paarTagen bei uns an und seitdem haben wir hier wirklich ein vollen Haus. Es ist so schön alle mal wiederzusehen. Wir haben uns das letzte Mal vor 6 Monaten auf dem Vorbereitungsseminar gesehen. Es ist unglaublich, für mich fühlt sich das Vorbereitungssemniar so an als wäre es erst 2 oder 3 Monate her. Dabei bin ich schon über 3 Monate hier in Südafrika.
Für die meisten ist es das erste Weihnachten ohne ihre Familie, für mich auch, deshalb finde ich es umso schöner, dass ich die ganzen tollen Menschen hier um mich habe. Meine WG ist mittlerweile echt schon wie eine zweite Familie für mich. Ich könnte mir dieses Jahr ohne die 4 bzw. 5 (Kilian gehört mittlerweile natürlich auch schon dazu) nicht vorstellen.
Vor 4 Tagen kamen wir erst zurück aus den Drakensbergen, worüber ich natürlich auch noch so bald wie möglich berichten werde und ab dem 22. waren wir Fünf auf Geschenksuche. Wir sind 4 Stunden durch Walmer Park gerannt und haben versucht für jeden das perfekte Geschenk zu finden. Ich hatte genau eine einzige Idee, brauchte aber 5…
Ich bin so oft hin und her gerannt durch gefühlt alle Geschäfte, die es dort gibt und hab bestimmt 1 millionen Sachen gefunden, die ich für mich cool gefunden hätte aber für manche war es wirklich nicht einfach etwas zu finden. Ich bin in den 4 Stunden fast 5 Kilometer gelaufen!
Ich hatte mir gemerkt, dass sich Charlie zum Beispiel schon länger eine Bibel kaufen wollte und habe deshalb nach einer Bibel für sie geschaut. Als ich gerade in einem der Buchläden war kam Charlie und was macht sie 2 Tage vor Weihnachten? Ja natürlich, sie kauft sich eine Bibel… Okay also brauchte ich eine neue Idee… Krise!
Irgendwann habe ich dann doch alle Geschenke zusammen gehabt und war bereit für unsere Feier. Nach einem entspannten Frühstück wollten wir gestern alle zusammen an unseren Lieblingsstrand, Sardinia Bay, fahren. Ich bin nur kurz in mein Zimmer gegangen, habe mir meinen Bikini geschnappt und mir schnell die Zähne geputzt. In der Zeit sind alle außer die Kapstädter ohne mir Bescheid zu geben schon zum Strand gefahren. Das fand ich natürlich total blöd, weil ich auch so schnell wie möglich an den Strand wollte und die Kapstädter erst noch ihr Brot und die Brownies für den Abend backen wollten.
Mir blieb also nichts anderes übrig als zu warten. Als dann fast alles fertig war und wir uns gerade mit dem Auto der Kapstädter auf den Weg machen wollten ist uns aufgefallen, dass wir unser Gate gar nicht aufbekommen, weil der elektonische Schlüssel an dem Autoschlüssel für Tuckerchen ist und die anderen mit Tuckerchen am Strand sind. Also habe ich versucht die anderen zu erreichen, sie haben aber erst nach einer halben Stunde gemeldet.
Eigentlich sollten wir noch einen Schlüssel für das Gate haben und auch Lenas Schlüssel für das Office funktioniert bei uns. Das einzige Problem war, dass Lena ihren Schlüssel mit am Strand hatte und wir den anderen Schlüssel nicht finden konnten. Wir hätten uns im Prinzip auch ein Uber nehmen können, das hätte uns dann aber pro Person für Hin- und Rückfahrt 4 Euro gekostet…
Netterweise kamen Anne und Charlie mit Tuckerchen nach Hause um uns zu holen. Charlie ist dann zu hause geblieben, weil sie von einem Blue Bottle gestochen wurde und es ihr gar nicht gut ging. Blue Bottles sehen etwas aus wie Quallen mit einem langen blauen Schwanz, die total weh tun, wenn man sie berührt. Zum Glück ging es ihr später wieder gut.
Am Strand war es dann echt schön. Die anderen waren alle schon krebsrot und sind dann auch etwas früher als wir nach Hause gefahren. Ich lag einen großen Teil der Zeit einfach in der Sonne und habe Weihnachtslieder gehört.
Das Weihnachtslied, das dieses Weihnachten für mich definiert ist definitiv Christmas in the sand von Colbie Caillat. Ich höre das Lied und ihr gleichnamiges Weihnachtsalbum eigentlich jedes Jahr, weil es ganz anders ist als die meisten anderen Weihnachtsalben. Wer das Album noch nicht kennt sollte es sich definitiv anhören, ich liebe es. Als wir die Sonne und die Wellen genug genossen haben, haben wir uns auf den Rückweg gemacht.
Während wir uns geduscht haben waren die anderen einkaufen und haben das restliche Essen vorbereitet. Ich habe mich natürlich wieder mal schick gemacht, weil das für mich zu Weihnachten einfach dazu gehört. Ich schminke mich hier so selten, deshalb ist es jedes Mal etwas ganz besonderes. Ich könnte glaube ich Stunden vor dem Spiegel sitzen und mich schminken und mir die Nägel und Haare machen.
Als dann alle fertig waren und das Essen bereit war, haben wir mit unserer Bowle angestoßen und uns unsere Teller voll geladen. Wir hatten echt viel Essen! Wir hatten Couscous-, Nudel-, Kartoffel- und normalen Salat, selbsgebackenes Brot, Tzatziki, Pap und Chakalaka, gebackene Butternuts, Pilze und Squashes. Als Dessert gab es dann noch vegane Bananenbrownies, total lecker! Es war wirklich ein Festessen und ich glaube wir haben es alle genossen.
Nach dem Essen habe ich dann erstmal meine Familie in Deutschland über FaceTime angerufen und hab mein ganzes Datenvolumen gekillt aber das war es defintiv wert. Es war echt schön alle wieder mal zu sehen und besonders gefreut habe ich mich über Domenico.
Domenico ist mein 3-jähriger Bruder, der echt so schnell groß wird. Ich verpasse hier viel von seiner Entwicklung und bin deshalb immer wieder überrascht wie schnell er groß wird. Er hat mir alle seine Geschenke gezeigt und ausführlich erklärt, so süß.
Und meine Mom hat endlich ihren Flug gebucht, um mich über Ostern zu besuchen. Das war auch ein schönes Geschenk. Ich bin schon total aufgeregt und freue mich, dass ich dann endlich jemandem alles zeigen kann und das nicht nur anhand von Fotos oder Videos. Das wird richtg schön!
Danach war Bescherung angesagt. Wie ich bereits erwähnt habe, haben wir uns als WG alle gegenseitig etwas geschenkt und ich muss sagen die Geschenke waren alle absolut toll! Ich habe einfach einen Ganzkörperspiegel bekommen, wie cool ist das denn? Außerdem habe ich rosa Bettwäsche bekommen, weil ich die ganze Zeit schon unzufrieden mit den Mustern und Farben der Bettwäsche bei uns zu Hause bin. Ein Champagnerglas, Schokocrossies, eine Handcreme von „The Body Shop“ und einen Gutschein habe ich auch noch bekommen. Und natürlich super süße Karten.
Ich habe mich wirklich über die Geschenke gefreut und kann es immer noch nicht fassen, wie unglaublich toll diese Menschen sind. Ich hab so krass viele Liebe für jeden Einzelnen.
Für die 11 anderen Freiwilligen hatten wir Plätzchentüten vorbereitet, um das weihnachtliche Gefühl etwas beizubehalten. Wir hatten auch einen ganz besonderen Weihnachtsbaum (haben wir uns von unserem Nachbar geliehen), unter den wir unsere Geschenke gelegt haben.
Der Abend war wirklich schön. Wir haben viel gelacht und geredet. Ich dachte wirklich, dass ich zumindest an Weihnachten mehr Heimweh hätte aber die ganzen Menschen, die ich hier um mich herum habe machen es mir wirklich leicht.
Heute morgen waren wir dann in der Father´s House Church, eine ziemlich große Gemeinde in PE. Ich fand den Worshipteil wie letztes Mal total toll und merke jedes Mal, dass ich versuchen sollte wieder regelmäßig in den Gottesdienst zu gehen und vor allem Worship zu machen, weil mir das echt fehlt. Die Predigt fand ich leider nicht ganz so überzeugend, sie war ziemlich inhaltslos. Das hätte ich mir gerade für den Weihnachtsgottesdienst etwas besser vorgestellt. Na ja vielleicht finde ich ja noch eine Gemeinde, in der ich mich wohl fühle und, in der mich die Prediigten ansprechen.
Auf dem Rückweg haben wir einen kurzen Stop am Meer gemacht, sind mit Unterwäsche ins Wasser gesprungen, weil es heute schon wieder unglaublich heiß ist und sind dann zurück nach Hause.
Ich habe vorhin noch kurz mit meinen Großeltern und meiner Tante über FaceTime telefoniert, das war total schöm, weil ich die noch viel seltener „sehe“ als meine Familie. Gerade malen alle Freiwilligen zusammen die Wände in unserem Haus an, mal sehen wie es aussieht, wenn ich zurück komme. Ich bin schon sehr gespannt.
Mein Weihnachten war definitiv besser als ich es mir vorgestellt hatte und ich freue mich schon auf die Garden Route und Kapstadt für Silvester.
Ich wünsche euch noch wunderschöne restliche Weihnachtstage mit viel Gemeinschaft, guten Gesprächen und natürlich gutem Essen! Falls ich es nicht mehr schaffen sollte noch einen Post vor Silvester zu veröffentlichen, wünsche ich euch hiermit schon einen guten Rutsch ins neue Jahr und Gottes fetten Segen für das Jahr 2019.
See ya next year 😀
Ein Kommentar
Christine Weiß
Es ist so schön, wie du lieben kannst, Toni!🥰
Und es ehrt uns, dass du uns so vertraust!🌟✨💫