Flug San Francisco
BSSM,  Travel

Hello California 🇺🇸

Wow, die letzten Wochen und Monate waren wirklich krass. Ich kann nicht fassen, dass ich jetzt endlich angekommen bin. Nach so viel Stress wegen dem Visum etc. fühlt es sich wirklich surreal an. Gott ist so gut! Trotz vieler Umstände hat alles reibungslos funktioniert. Ich hab in den letzten Wochen und Monaten wirklich gelernt auf Gott zu vertrauen, weil es an vielen Stellen echt nicht in meiner Hand lag und ich nichts hätte machen können. Es hat sich sowas von ausgezahlt zu vertrauen! Gott hat alles perfekt für mich vorbereitet und ich kann den Schulstart kaum noch abwarten.

Jetzt erzähl ich euch mal wie meine letzte Tage in Deutschland so aussahen und wie es ist in der Coronazeit zu reisen. Nach meiner Abschiedsparty hab ich mich leider etwas erkältet und hatte schon Angst, dass ich gar nicht fliegen kann aber auch eine Erkältung kann Gottes Pläne nicht aufhalten und ich war rechtzeitig wieder gesund. Weil ich mich unbedingt nochmal von ganzem Herzen bei Allen bedanken wollte, die mich finanziell, bei der Bewerbung oder im Gebet unterstützen, habe ich sie am 27. nochmal zum Pizzaessen eingeladen.

Der Abend war richtig schön, ich war zwar noch nicht 100% fit aber der Abend war mir wirklich wichtig. Ohne die Unterstützung von diesen wundervollen Menschen könnte ich nämlich dieses Jahr gar nicht machen. An sich fiel mir der Abschied dieses Mal gar nicht schwer, weil ich genau weiß wie schnell die 9 Monate vergehen werden und dann sehe ich ja alle schon wieder. Aber an dem Abend war ich total emotional und musste immer wieder weinen. Nicht, weil ich traurig war, nicht vor Angst sondern vor lauter Dankbarkeit. Es ist so wertvoll Menschen zu haben, die hinter einem stehen und einen unterstützen. Jeder Cent, jedes Gebet und jedes noch so kleine Abschiedsgeschenk bedeuten mir unglaublich viel.

In Zeiten wie diesen merkt man immer, welche Freunde echt sind, welche Menschen sich wirklich für einen interessieren und welche nicht. Das ist so viel wert! Am Samstag war ich dann nochmal mit meiner ehemaligen Teamleiterin frühstücken, das war auch total schön, weil sie mich schon kennt seit ich 11 war und seitdem eine Person ist, der ich alles anvertrauen kann und, die mich immer ermutigt. Außerdem hat sie mich auf meinem Glaubensweg begleitet und hat mich total geprägt. Samstagabend war ich auf der Geburtstagsfeier von einer meiner besten Freundinnen mit dem Motto Bad Taste. Das war echt witzig. Da konnte ich mich schon mal von ein paar Freunden verabschieden und hatte einen ziemlich entspannten, schönen Abend.

Sonntag war dann nochmal ein ziemlich entspannter Tag, weil wir eigentlich geplant hatten einen Familienausflug zu machen aber der wurde aufgrund des Wetters und Krankheit abgesagt, deshalb war ich allein zum Abendessen bei meinen Großeltern, um mich von ihnen zu verabschieden. Montag war ich dann abends noch ein letztes Mal mit 2 Freundinnen Cocktailwürfeln im Mr. Jones in Gießen und hatte einen richtig tollen vorletzten Abend. Der Dienstag ging dann vor allem fürs Packen drauf, weil leider (wie immer) nicht alles in den Koffer passen wollte. Ich konnte mir aber noch Zeit nehmen, um mich von meiner Tante, Onkel, Cousine und Cousin zu verabschieden. Als der Koffer dann endlich fertig gepackt war haben wir als Family Ofengemüse und Bowle gemacht und haben alle zusammen einen Film geschaut. Dann hab ich nochmal einen Moment mit meiner Tante telefoniert. Wäre ich nicht beim Film eingeschlafen wäre es der perfekte letzte Abend gewesen. Na ja so war es aber auch schön. 😋

Anfang der Woche hatte ich schon angefangen meine Klamotten zu waschen und die Packliste stand auch schon. Freitag also genau vor einer Woche hab ich dann wirklich angefangen zu packen, dieses mal war ich echt ganz gut in der Zeit. Als ich nach Südafrika geflogen bin hab ich erst 1-2 Tage vor Abflug angefangen und hab die letzten Sachen erst kurz bevor wir losgefahren sind in den Koffer gepackt. Das war total stressig. Dieses Mal lief das eigentlich auch ganz entspannt. Ich hab aber auch echt rechtzeitig angefangen und hatte alles schon Dienstagmittag fertig. Ich finde es richtig schwer alles, was ich für 9 Monate brauche in einen Koffer mit 23kg zu quetschen. Natürlich hatte ich auch noch einen Handgepäck Koffer und einen Rucksack (Personal Item) aber trotzdem war es echt eng. 

Als ich meinen Koffer das erste Mal gewogen habe hat er fast 28kg gewogen. Das war super frustrierend, weil ich alles so schön und ordentlich rein gequetscht hatte und dann wieder ca. 5kg loswerden musste. Bis das alles vom Gewicht und vom Platz gepasst hat, war eine halbe Ewigkeit vergangen und perfekt war es trotzdem noch nicht. Mein Handgepäck war deutlich zu schwer aber da habe ich einfach gehofft, dass es nicht kontrolliert wird. Und tatsächlich lief am Flughafen alles total entspannt. Mein Koffer hat 23,5kg gewogen und sie haben nichts gesagt und mein Handgepäck wurde nicht gewogen.

Mein Flug ging am Mittwoch, 2.9.20 um 13:55. Ich bin morgens schon früh aufgestanden, um meinem Dad noch Tschüss zu sagen, weil er in die Schule musste. Ich saß dann noch eine Weile daran alles in mein Handgepäck zu quetschen und so um 10:20 sind wir dann aufgebrochen. Alles hat super funktioniert, wir waren rechtzeitig am Flughafen, meine Unterlagen waren okay, meine Koffer sind ohne Probleme durchgekommen und es war super wenig los wegen Corona. So entspannt war Fliegen noch nie! Abgesehen von der Maske natürlich aber die hat mich jetzt auch nicht soo sehr gestört.

Ich hatte mit Lufthansa gebucht, bin dann aber mit United Airlines geflogen und hatte eine komplette Reihe für mich. Es gab auch eine ganz coole Auswahl an Filmen/Serien. Ich konnte zum Beispiel einen Teil der neuen Staffel einer meiner Lieblingsserien “The Bold Type” schauen, was mich total gefreut hat, weil die in Deutschland noch gar nicht verfügbar ist (Schaut gerne mal in meinen Post über meine 10 Lieblingsserien, vielleicht kennt ihr ja ein paar noch nicht). Veganer Essen gab es leider keins wegen Corona aber ich hatte vorgesorgt und mir am Abend vorher einen Couscoussalat gemacht und ganz viele Vegane Snacks mitgenommen.

Wir hatten nur mal kurz Turbulenzen aber sonst war es echt ganz schön. Wir sind über Grönland geflogen, das war wirklich wunderschön. Man konnte ganz viele Berge mit Schnee sehen. Und es war auch total schön über Amerika zu fliegen und die Landschaft in Oregon und Kalifornien zu sehen, von den anderen Staaten konnte ich leider nichts sehen, weil es ziemlich bewölkt war. Das Highlight des Flugs war aber trotzdem San Francisco. Man konnte die Golden Gate Bridge und die Stadt total schön sehen. Das war das erste Mal, dass ich so einen langen Flug allein gemacht habe aber ich fand es eigentlich total gut, weil ich so Zeit hatte meine Gedanken zu sortieren und mich etwas auf das, was kommt einzustellen.

Als ich San Francisco gelandet bin, war eine der beiden Deutschen, die bei mir im Haus wohnen schon am Flughafen. Wir hatten vorher festgestellt, dass wir beide um ca. 16 Uhr (Ortszeit CA) in San Fran ankommen und dann zusammen nach Redding fahren können. Sie musste fast gar nicht warten, um interviewed zu werden und wurde auch nicht viel gefragt. Ich musste 1 Stunde anstehen, weil zu dem Zeitpunkt einige Flugzeuge gelandet sind und die Schlange schon so lang war. Außerdem hab ich mich blöderweise erst an der Falschen Schlange angestellt, weil es zwei Seiten gab eine mit Global Entry und, weil ich aus Deutschland komme und kein US Citizen bin, was bei den anderen stand, hab ich mich natürlich bei dem Global Entry angestellt aber anscheinend ist das nur eine Mitgliedschaft und ich musste mich in die lange Schlange stellen und war somit ganz am Ende.

Als ich dann endlich dran war hat er mich total viel gefragt auch Sachen wie, ob ich weiß wie viele Units ich nehme und wie viel Credit ich bekomme und bei Units wusste ich nicht mal, was er damit meint und Credit bekomme ich da ja eh nicht. Das sind fragen, die man als Student an einer normalen Uni gestellt bekommt und beantworten kann aber bei mir ist das völlig irrelevant. Er hat mir dann trotzdem den Stempel gegeben und im Nachhinein habe ich gemerkt, dass er sogar das falsche Datum drauf geschrieben hat. Eigentlich darf ich nur bis Anfang Juni in den USA bleiben aber auf dem Stempel steht jetzt, dass ich bis zum 1. September hier bleiben kann. Das war echt verwirrend aber na ja so lange werde ich ja so oder so nicht bleiben.

Wir wurden dann von einem netten First Year abgeholt, dem wir jeweils 70$ gezahlt haben, damit er nach San Fran kommt und uns nach Redding fährt. Wir standen leider etwas im Stau in San Francisco und sind deshalb erst um 10 zuhause angekommen. Also waren wir nochmal ca. 4,5 Stunden unterwegs mit einem kleinen Stop an einer Tankstelle, um zu tanken, Geld abzuheben und etwas Wasser zu kaufen. Die Fahrt war aber echt ganz gut, der Sonnenuntergang war wunderschön und man hat so gut wie nichts von den Wildfires mitbekommen.

Tankstelle

Redding hat mich bei Nacht vom Aufbau her total verwirrt und es verwirrt mich auch immer noch etwas, weil die Autobahn mitten durch die Stadt geht und alles so groß und weit ist. Man merkt schon sehr, dass Amerikaner viel Auto fahren. Man trifft so gut wie keine Fußgänger und es ist auch relativ anstrengend zu laufen, deshalb werde ich auf jeden Fall Ausschau nach einem gebrauchten Fahrrad halten.

Unsere Neighborhood ist total amerikanisch mit den typischen Vorgärten, Garagen und der Art, wie die Straßen aufgebaut sind. Das gefällt mir richtig gut und unser Haus ist auch echt schön. Die Zimmer sind klein aber fein aber Wohnzimmer und Küche sind dafür schön groß. Außerdem haben wir einen süßen Garten. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Haus gefunden habe und bin mir sicher, dass wir eine richtig tolle Zeit haben werden.

Wir kamen so spät zuhause an, dass meine Family schon wieder wach war und ich nochmal kurz mit ihnen FaceTimen konnte. Ich war also ca. 21 Stunden unterwegs und das trotz non-stop Flug. Aber eigentlich war das ganz gut, weil ich im Flugzeug nicht geschlafen habe und wir dann als wir zuhause ankamen direkt schlafen gehen konnten und unser Jet Leg nicht ganz so dramatisch war/ist. Natürlich merke ich den Zeitunterschied schon etwas. Ich bin so ab 18/19 Uhr etwas müde und wache auch morgens schon um 7 auf aber an sich geht es ganz gut, das sind ja noch ziemlich humane Zeiten. Ich versuche immer so bis 10 aufzubleiben, damit der Jet Leg besser wird.

Wir sind abends einfach ins Bett gefallen und haben auch gar nichts mehr gegessen. Am nächsten Morgen kam dann unsere Vermieterin vorbei und war ganz überrascht als sie mich auf meinem Bett sitzen sah, weil ich vor lauter Müdigkeit ganz vergessen hatte ihr Bescheid zu geben, dass wir angekommen sind. Sie ist aber richtig lieb und wollte eigentlich vorbeikommen um meiner Mitbewohnerin aus Taiwan, die in der Nacht angekommen ist, ein paar Dinge zu erklären.

Ich bin dann mit der anderen Deutschen erstmal einkaufen gegangen, weil wir am Verhungern waren (ich hatte ca. 20h nichts mehr gegessen). Wir sind ca. 20 Minuten zu Trader Joe’s gelaufen, konnten es dann aber nicht mehr aushalten und mussten uns doch vorm Einkaufen noch etwas zu essen holen. Ich hatte eine etwas teure aber super leckere Smoothie Bowl to-go von Asis Juicery und war so glücklich. Es war an dem Tag zwar nicht ganz so heiß aber so 37 Grad waren es glaube ich trotzdem und mein Körper musste sich erstmal daran gewöhnen, deshalb war die Smoothie Bowl ein echter Traum.

Smoothie Bowl

Danach waren wir im Trader Joe’s einkaufen, haben aber nicht bedacht, dass wir natürlich alles nach Hause tragen müssen. Das ist uns erst während dem Einkauf aufgefallen. Der erste Einkauf an einem neuen Ort ist immer relativ groß, weil man so viele Basics kaufen muss, die teilweise auch relativ schwer sind wie Olivenöl oder Apfelessig und, obwohl wir nicht alles gekauft haben hatten wir jeweils 3 volle Tüten, die ziemlich schwer waren. Als wir uns gerade schwer bepackt auf den Weg machen wollten, hat uns eine super liebe Frau zugerufen, ob sie uns irgendwo hinfahren soll. Also hat sie uns nach Hause gefahren, das hat unseren Tag echt gerettet. Was eine wunderschöne Begegnung, sowas passiert einem Deutschland nicht unbedingt. Ich habe hier in den letzten 3 Tagen schon so viele hilfsbereite Menschen getroffen, das ist ein echter Segen!

Zuhause haben wir dann unsere richtig süße Mitbewohnerin aus Taiwan kennengelernt und sind dann mit ihr und unserer Vermieterin zusammen zu Costco, ein Laden, in dem man alles in großen Mengen und oft deutlich günstiger als normal kaufen kann, gefahren, um Toilettenpapier und andere Dinge für unser Haus zu kaufen. Unsere Mitbewohnerin aus Taiwan hat sich mit eingefrorenen Gerichten eingedeckt, weil sie nicht kocht aber wir haben sie jetzt schon etwas inspiriert und motiviert und sie hat gestern Abend das erste Mal etwas gekocht. Ich finde es so cool, dass wir alle so verschieden sind, aus verschiedenen Kulturen kommen und allein dadurch schon total viel voneinander lernen können.

Costco

Abends kam dann noch eine der Mexikanerinnen mit ihrer Mom an. Die sind auch richtig süß und haben auch nochmal ein paar Sachen für das Haus eingekauft. Außerdem haben wir uns einen Termin für einen Covid-19 Test gemacht. Der Vater der Mexikanerin hat uns netterweise am nächsten Morgen dort hingefahren, weil wir sonst eine Stunde hätten laufen müssen. Mit dem Auto waren wir in 10 Minuten da. Der Test war auch gar nicht so unangenehm wie erwartet und ging super schnell. Danach haben wir einen kleinen Abstecher zu Sundial Bridge, die einzige Sehenswürdigkeit in Redding, gemacht, sind am Civic Center Auditorium, wo wir First Years unsere Classes haben werden, vorbei gefahren und haben auch einen Stop bei der Bethel Church und dem Alabaster Prayer House gemacht. Es war richtig schön mal etwas mehr von Redding zu sehen.

Sonst waren die letzten Tage nicht besonders ereignisreich, wir sollen ja auch auf Social Distancing achten. Wir sind Freitagnachmittag zu In n’ Out Burger gelaufen, was wir ganz sicher nicht nochmal machen werden, lol. Wir sind ca. 1 – 1,5 Stunden hingelaufen, waren dann so eine Stunde da und sind wieder zurück gelaufen, mit einem kleinen Stop bei Trader Joe’s. Insgesamt hat es sich schon echt gelohnt, weil es wirklich lecker war und In n’ Out auch einfach dazu gehört aber wir waren abends total erschöpft, weil wir an dem Tag ca. 10km gelaufen sind.

Gestern Morgen war hier in der Nähe anscheinend ein Waldbrand, deshalb wurde mir in meiner Wetter App angezeigt, dass die Luft eine ungesunde Qualität hat und als wir zu Raley’s gelaufen sind, um nochmal ein paar Dinge zu besorgen, hat man das auch richtig gesehen. Morgens war etwas Asche in der Luft, die Sonne war total orange und der Himmel/Luft waren auch richtig verschmutzt. Es war echt crazy. Sowas hab ich noch nie gesehen. Zum Glück sind die Firefighters Waldbrände in dieser Jahreszeit gewohnt und sind immer bereit zu reagieren, deshalb haben sie das Feuer direkt löschen können und wir müssen uns keine Gedanken machen. Bei den Temperaturen hier ist das mit den Waldbränden echt kein Wunder. Wir hatten heute 44 Grad und hatten auch die letzten Tage immer so an die 40 Grad. Es lässt sich aber besser aushalten als erwartet, weil wir eine Klimaanlage im Haus haben und es nicht so schwül ist sondern die Luft eher trocken ist.

Heute haben wir zu viert den Bethel Gottesdienst geschaut und wir können es alle gar nicht mehr abwarten, dass die Schule endlich losgeht. Ich bin so gespannt, was wir alles lernen und erleben werden und insgesamt, was Gott so mit uns vorhat. Das werden 9 wirklich spannende Monate und ich bin jetzt schon begeistert von unserer Gemeinschaft im Haus. Mal sehen wie das wird, wenn die anderen 3 noch dazu kommen. Ich hab meine Erwartungen für diese 9 Monate zwar noch nicht zu 100% definiert, sie sind aber extrem hoch und das ist auch gut so, weil ich genau weiß, dass Gott sehr viel vor hat und ich sehr viel erwarten sollte. Ich bin sehr gespannt und werde euch definitiv weiter auf dem Laufenden halten.

Laptop
Blog Beitrag im Garten schreiben bei 44 Grad

Bis bald ☺️✨

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