Mädchen in gelbem Kleid
South Africa,  Travel

Erster wirklicher Urlaub

Nach ein paar wirklich anstrengenden Wochen vor den Ferien, in denen wir vor allem Berichte für die Sponsoren in Deutschland schreiben mussten waren wir alle so durch, dass wir den Urlaub echt brauchten. Das Wetter war an den letzten 2-3 Arbeitstagen so genial, dass es einfach nur frustrierend war im Office zu sitzen und mit den Templates zu kämpfen. Weil es uns partout nicht gelingen wollte die Bilder und Texte am Freitag passend in die Templates zu platzieren sind wir sogar am Samstag, den 15.12. noch ein letztes Mal ins Office gegangen.

Es war wirklich unglaublich frustrierend, weil es einfach nicht funtkionieren wollte, das Wetter wunderschön war und man im Office fast erstickt wäre. Ich habe es dann doch noch alles hinbekommen, meine Templates waren aber Gott sei Dank etwas weniger kompliziert als Lenas. Ich war wirklich erleichtert, als ich alle Mails verschickt hatte und damit den ganzen Stress beendet habe. Anne und Charlie waren so nett Lena bei ihren Templates etwas zu helfen, so richtig geklappt hat es leider doch nicht.

Irgendwann wussten wir wirklich nicht mehr was wir anders machen sollen und haben einfach die Texte und Bilder abgeschickt. Als wir dann zusammen den Alarm angeschaltet haben und das Office abgeschlossen und verlassen haben waren wir endlich frei. Ich weiß, dass es wichtig ist, dass jemand diese Berichte schreibt und es alles einen Zweck hat, anstrengend und frustrierend ist es trotzdem. Ich war wirklich erleichtert als es vorbei war. Jetzt konnte der Dezember richtig starten.

Schon am Freitag sind wir nach der Arbeit kurz durch ein paar Second-Hand Läden geschlendert und haben bei Beer shack ein paar Cocktails geschlürft. Das hat wirklich gut getan und ich muss sagen der Frozen Chili Mango Margarita war einer der besten Cocktails, die ich je getrunken habe. Er war eher wie ein Eis und dadurch total erfrischend, war fruchtig und ziemlich scharf. Das sind alles Dinge, die ich wirklich liebe.

Blöderweise hat sich beim Bezahlen herausgestellt, dass Beer Shack zwar die Karte von White Tiger benutzt, auf der stand, dass es eine Happy Hour gibt, es aber nicht für Beer Shack zählt. Ich finde das ehrlich gesagt nicht in Ordnung, dass einem eine Karte gebracht wird und man sich danach richtet, sich dann ausnahmsweise mehrere Cocktails bestellt und man nicht darauf hingewiesen wird, dass das mit der Happy Hour nicht zählt. Ich meine, wie soll man das denn riechen können? Wir haben diese Karte schließlich im Beer Shack ausgeteilt bekommen. Danach waren wir alle ziemlich genervt und haben aus Protest kein Trinkgeld gegeben. Hat am Ende eh schon viel mehr gekostet als wir eigentlich ausgeben wollten. Es war natürlich trotzdem lecker und schön aber dieser Fehler wird uns ganz sicher nicht noch einmal passieren.

Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich bei dem ganzen Trubel daran gedacht habe zu erwähnen, dass Laila, Kilian und Sarah bei uns eingezogen sind. Die 3 sind Freiwillige bei Masinyusane, auch hier in PE und Laila und Kilian sind auch SAGE Net Freiwillige, deshalb kannten wir uns schon und haben uns auch ab und zu mit ihnen hier in PE zum Feiern oder Grillen getroffen und uns bei diesen Treffen auch mit Sarah angefreundet.

Die Wohnsituation im Masinyusane Haus war nicht ideal, weil dort viel zu viele Menschen gewohnt haben und, weil unser „Nachbar“ Vuyo aus der Granny Flat in unserem Garten ausgezogen ist und Masifunde die Miete gut gebrauchen kann, hat das perfekt gepasst. Unsere Familie hat sich also etwas erweitert und kann jetzt defintiv als Großfamilie bezeichnet werden.

Samstag sollte ja eigentlich unser erster Urlaubstag sein, was am Ende doch nicht so war aber etwas ausschlafen konnten wir trotzdem. Außerdem haben wir uns als Familie ein leckeres Pancake-Sekt-Frühstück gemacht. Nur Laila hat leider gefehlt, weil sie schon seit einer Woche mit ihrem Freund, der gerade zu besuch war, im Urlaub war. Wer mich kennt weiß, dass ich ein absoluter Brunch und Sekt-Frühstück Fan bin und ich deshalb dieses Frühstück total genossen habe.

Sektfrühstück

Nachdem wir dann den Großteil des Mittags/Nachmittags im Office verbracht haben waren wir noch kurz am Strand und haben dann unsere Sachen gepackt.

Um 5 ging es am Sonntag los nach Coffee Bay. Wir sind eigentlich ohne Pausen zu machen durchgefahren, haben immer mal gewechselt und waren alle froh, als wir endlich da waren. Ich bin das erste Mal eine längere Strecke am Stück gefahren seit meinen Fahrstunden Anfang des letzten Jahres und es hat eigentlich echt Spaß gemacht. Ich habe gemerkt, dass man mit Tuckerchen auch ganz gut 140 fahren kann.

Es war wirklich interessant die Umgebung zu sehen. Die Gegend dort ist viel weniger touristisch und  wir hatten ehrlich gesagt etwas Angst, weil Karl, von dem wir unser Auto mieten, Dinge gesagt hat wie, dass man da eigentlich nicht lang fahren sollte, weil die Straßen so schlecht sind, dass in Mthata häufig Scheiben eingeschlagen werden, wenn man anhält und, dass man insgesamt diese Gegend eigentlich meiden sollte. Als er dann auch noch unseren Ersatzreifen geprüft hat und uns gefragt hat, ob wir denn schon einmal einen Reifen gewechselt hätten, weil er uns nach East London nicht mehr helfen könne, weil er dort keine Kontakte mehr habe, haben wir schon etwas Bedenken gehabt, haben uns aber natürlich trotzdem auf den Weg gemacht.

Die Straßen waren eigentlich 85% der Zeit vollkommen normal. Nur die letzte Stunde war etwas anstrengend aufgrund der ganzen Schlaglöcher. Wir haben alle die Luft angehalten und gebetet, dass uns kein Reifen platzt aber Anne hat den Slalom um die Schlaglöcher wirklich gut gemeistert und wir kamen doch noch heil bei unserem Backpacker „Coffee Shack“ an, wo wir erstmal mit einem Freigetränk begrüßt wurden.

Auf der Fahrt haben wir das erste Mal etwas mehr von den ländlichen, afrikanischeren Teilen von Südafrika gesehen. Die meisten Dörfer bestanden aus ein paar Runden Hüttchen mit Strohdächern, die recht weit auseinander standen. Es war wirklich mal eine ganz andere Seite, die Südafrika dort von sich gezeigt hat. Bisher waren wir oft in touristischen Gebieten unterwegs und wir leben ja auch in einer Großstadt, in der vieles anders ist als in den ländlichen Gebieten. Man konnte die Weite des Landes noch einmal besser sehen.

Ich könnte dort niemals wohnen, weil es an den meisten Stellen noch nicht einmal normale Supermärkte gibt. Coffee Bay war auch ganz, ganz anders als ich mir das hätte vorgestellt. Irgendwie dachte ich, dass Coffee Bay eher wie ein etwas hippiemäßigeres  Jeffrey´s Bay wäre, war es aber ganz und gar nicht. Das Einzige was Coffee Bay und Jeffrey´s Bay gemeinsam haben ist das Meer.

Als wir angefahren kamen hatten wir die Fenster unten und der erste Typ, den wir gesehen haben hat uns erstmal Gras angeboten. Da mussten wir alle lachen, was eine Begrüßung in Coffee Bay. Ich fand viele Menschen dort etwas creepy muss ich sagen. Man konnte sehen, dass einige Drogenprobleme haben und so sicher wie in den anderen Hostels habe ich mich dort auch nicht. Das liegt bestimmt auch daran, dass dort viele Menschen eher arm sind.

Der Backpacker war so groß, dass wir auf der anderen Seite des Flusses gewohnt haben. Das war an sich kein Problem, weil wir dort auch eine Küche und Bad hatten aber es gab zum Beispiel nur im Haupthaus W-lan und das hat etwas genervt. Dafür hatten wir, wenn wir die Tür aufstehen hatten einen wunderschönen Blick auf das Meer, was man bei dem Haupthaus nicht gehabt hätte.

Tür mit Blick auf Meer

Unsere Hütte hat etwas gemüffelt aber an sich war alles okay.  Der „Garten“ oder wie auch immer man den terassenartigen Außenbereich des Haupthauses nennen möchte, war total schön mit Palmen, Hängematten und einer Feuerstelle. Alles war echt groß und ziemlich weitläufig. Leider war es auch ziemlich voll.

Terasse mit Palmen

Anne hat, als uns das etwas unfreundliche Personal eine gefühlte Ewigkeit auf unsere Hütte hat warten lassen, witzigerweise ein Mädchen getroffen, dass sie auf einem Auswahlseminar für eine andere Entsendeorganisation kennengelernt hat. Was ein Zufall! Viola und ein Freund von ihr waren super nett und sind auch, nachdem wir dann endlich unsere Hütte beziehen konnten, zusammen mit uns zum Strand gegangen.

Man musste um zu dem Sandstrand zu kommen über einen Hügel laufen und schon, als man den Strand noch gar nicht sehen konnte, konnte man das Geschrei hören. Es hat sich angehört als wären dort hunderte Fans, die bei einem Fußballspiel sind und die Mannschaft anfeuern, singen und tanzen. Es war wirklich verrückt.

Als wir den Strand zu Gesicht bekamen ware wir erstmal sprachlos. Es waren wirklich hunderte Menschen dort und alle waren am singen, tanzen und trinken. Wir hatten nicht beachtet, dass der 16.12. in Südafrika einer der größten Feiertage ist. Es ist der “Day of Reconciliation” und alle sind an diesem Tag am Strand und feiern. Die Atmosphäre war zwar leider nicht ganz so entspannt wie wir uns das vorgestellt hatten, wir sind aber trotzdem da gelieben.

Als ich gerade auf dem Weg ins Wasser war kam mir plötzlich eine Gruppe betrunkener Mädels entgegen und wollte Fotos mit mir machen. Ich habe mich natürlich gewundert wieso aber, da ich kein Problem mit Fotos habe und nicht unfreundlich sein wollte dachte ich mir ach, was soll´s.

Nach ein paar Selfie Sessions durfte ich dann ins Wasser gehen. Auf dem Boden waren total viele glitschige Steine. Ich wollte eigentlich nur schnell zu den anderen Schwimmen wurde aber so schnell und stark rausgezogen, dass ich keine Chance hatte zu ihnen zu kommen. Die Wellen waren wirklich groß und stark.

Ich habe ja eh schon ziemlichen Respekt vor Wellen seit ich in Kalifornien 2015 ein Near-drowning Erlebnis hatte und als ich immer näher Richtung Felsen gezogen wurde und die Wellen eher noch größer und stärker wurden hab ich mit aller Kraft versucht zurück zum Strand  zu kommen. Ich war nur ein paar Meter von den  anderen entfernt und als ich mehrmals etwas unter Wasser gedrückt wurde habe ich, weil ich langsam Panik bekommen habe, nach Anne gerufen, aber vergebens, sie konnte mich nicht hören.

Eigentlich war das Wasser gar nicht so hoch, an den meisten Stellen konnte ich sogar noch den Boden mit den Füßen berühren. Die ganzen glitschigen Steine haben es mir allerdings ganz schön schwer gemacht, weil ich immer wieder abgerutscht bin. Als ich endlich wieder draußen war, war ich sehr erleichtert. So erleichtert, dass mir sogar ein paar Tränen die Wange runter liefen.

Als ich da so allein im Wasser war habe ich mich gefragt, ob es nur mir so geht oder, ob die anderen genauso Probleme haben rauszukommen. Aus dieser Situation habe ich definitiv wieder gelernt. Ich schwimme nie wieder allein weiter raus. In diesem Fall war ich ja eigentlich nicht einmal allein aber gefühlt war ich es, weil ich die anderen einfach nicht erreichen konnte.

Die Größe und Stärke des Meers ist für mich manchmal wirklich unbegreiflich. Jedes Mal wenn ich fliege bin ich schon überwältigt von der Größe einer Stadt oder eines Landes, die Größe der Ozeane kann ich mir gar nicht vorstellen. Um mir die Größe nur ein wenig vorstellen zu können habe ich mal ein paar Zahlen gegoogelt. Die Erde hat eine Oberfläche von 510,1 million km², davon sind 361,1 million km² nur Wasser. Das bedeutet, dass ziemlich genau 71% der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind. Kein Wunder, dass mich das Meer und die Wellen teilweise ziemlich einschüchtern.

Die Unterwasserwelt ist wirklich spannend und, wenn ich nicht zu viel Respekt davor hätte, würde ich wirklich gerne Reisen unter Wasser machen.  Dort unten ist eine Welt verborgen, die so wunderschön sein muss und, die die meisten Menschen nicht ein einziges Mal in ihrem Leben so richtig zu Gesicht bekommen.

Auf dem Land gibt es wenige Orte, die wirklich unberührt von den Menschen sind und, obwohl wir alle wissen, dass es im Meer ganz viele Lebewesen gibt, landen laut eines Artikels von wwf jährlich 4,8 – 12,7 Million Tonnen Plastik im Meer. Der Großteil des Plastiks stamme aus den Abfällen der Schiffahrt und den Flüssen, die den Abfall ins Meer leiten. Vor allem in Südostasien sei das ein großes Problem, weil dort die Sammlung von Abfällen nicht richtig funktioniere.

Jedes Jahr koste unser Abfall ca. 10.000 Tieren das Leben, weil sie die kleinen Plastikteilchen mit Plankton verwechseln und so auch die Giftsstoffe wie Weichmacher, die in Plastik enthalten sind zu sich nehmen. Ein Beispiel sei die Lederschildkröte, die normalerweise Quallen fresse, sie verwechsele die Plastiktüten, die im Meer schwimmen mit ihren geliebten Quallen.

Ich finde das Ausmaß, dass unser ständiger Gebrauch von Plastik hat unglaublich schrecklich. Ich sehe das auch hier ganz deutlich. In den Townships liegt überall Müll und davon sind bestimmt 80% Plastikmüll. Die meisten Menschen hier nehmen sich bei jedem Einkauf neue Plastiktüten und anstatt diese wenigstens wiederzuverwenden oder auf Jutebeutel umzusteigen, werden sie direkt danach entsorgt. Kein Wunder, dass die Straßen alle vermüllt sind, öffentliche Mülleimer gibt es im Township nämlich leider nicht.

Es ist auch ein Unding, dass das meiste Obst-/ und Gemüse in Plastikverpackungen kommt. Es ist nicht schwer etwas mehr darauf zu achten und einfach beim Einkauf einen Jutebeutel mitzunehmen oder etwas anderes und ich glaube, dass das der einzige Weg der Besserung ist.

Selbst, wenn die Sammlung von Abfällen in allen Ländern gut funktionieren würde, wäre unser Gebrauch von Plastik viel zu hoch. Man muss bedenken, dass Plastik 350 – 400 Jahre braucht um sich zu zersetzten. Das ist wirklich eine lange Zeit und bei den Mengen, die wir täglich verwenden und entsorgen, ist unsere Natur in nicht allzu langer Zeit vollständig vermüllt.

Jedes Mal, wenn ich einkaufen gehe und keine Tüte möchte, schaut mich die Kassiererin verwundert an. Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen einfach gar keine Ahnung haben, was sie mit dem ganzen Plastikmüll anrichten. Ich versuche Plastik so gut es geht zu vermeiden, um unsere wunderschöne Nature und die Lebewesen zu retten.

Viele Menschen verstehen auch nicht, dass nicht nur die Fische unter den Plastikteilchen leiden. Durch den Verzehr von Fischen kommen die Teilchen auch in die menschliche Nahrungskette und wer weiß, was das für Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat. Ich bin wirklich mal gespannt wie das weiter geht.

Okay, jetzt habe ich einen kurzen Exkurs mit euch in ein Themengebiet gemacht, das mir wirklich am Herzen liegt. Zurück zu der Situation am Strand in Coffee Bay.

Als ich gerade auf dem Weg zu meinem Handtuch war kam eine weitere Gruppe auf mich zu und hat mich nach Bildern gefragt. Also habe ich schnell ein paar Fotos gemacht. Während ich netterweise Fotos mit ihnen gemacht habe war ein Typ so dreist einfach meine Brust anzugrapschen.

Das konnte doch echt nicht wahr sein. Ich habe seine Hand sofort weggeschlagen. Meine Reaktion “Für wen hältst du dich eigentlich, dass du denkst du könntest dir so etwas erlauben.” hat ihn dann doch auch etwas verdutzt und ich bin sofort abgerauscht. Manche Menschen hier sind so unglaublich dreist. Ich konnte es echt kaum fassen. Da bin ich schon so nett und mache ein Foto mit ihnen und dann begrapscht er mich einfach.

Die anderen haben es in der Zeit auch aus dem Wasser geschafft und wir haben uns alle auf unsere Handtücher gelegt und wollten etwas relaxen. Andauernd kamen irgendwelche Menschen an und wollten Bilder mit uns machen. Ein Mädchen hat sich dreisterweise einfach mit dem Kopf auf Charlies Hintern gelegt und Fotos mit ihr gemacht, obwohl Charlie eigentlich nicht zugestimmt hat.

Es war wirklich komisch, wir wollten nur etwas entspannen und alle behandeln uns plötzlich als wären wir die größten Stars und wollen Fotos mit uns machen. Das war defintiv ein Moment, der sehr unangenehm war und, bei dem man deutlich den Unterschied der Hautfarbe gemerkt hat.

Ich weiß, dass man es nicht Rassismus nennen kann aber es hat sich schon etwas danach angefühlt. Jetzt nicht in dem Sinne, das wir diskriminiert wurden oder wir jemanden diskriminiert haben aber dieses angehimmelt werden, nur weil wir weiß sind und, dass sie unsere Grenzen nicht respektiert haben.

Nachdem wir ihnen erklärt haben, dass wir gerade einfach nur entspannen wollen und keine Lust haben die ganze Zeit Fotos zu machen und genervt zu werden, hatten wir wenigstens für eine kurze Zeit unsere Ruhe. Während ein paar von uns geschlafen haben und ich mich nett mit Viola unterhalten habe, ist mir aufgefallen, dass wir wirklich die einzige weiße Gruppe am ganzen Strand waren.

Irgendwann sind wir dann wieder zurück gegangen, haben uns geduscht und für das kostenlose Abendessen bereit gemacht. Es gibt jeden Sonntagabend die Möglichkeit sich für ein kostenloses, traditionnelles Abendessen bei Coffee Shack anzumelden, natürlich haben wir das Angebot mit vergnügen wahrgenommen.

Das Essen war jetzt nicht krass besonders aber lecker war es auf jeden Fall. Es gab Gemüseeintopf mit Reis und Xhosa Brot ( Basically Weißbrot ). Wir haben fast keinen Platz mehr bekommen, weil so viele Menschen auf der Terasse waren aber konnten uns dann doch noch zu Viola dazu quetschen.

Ich hatte ein ganz nettes Gespräch mit zwei jungen Frauen aus Israel, die mir gegenüber saßen. Nach dem Essen habe ich mir, weil die Cocktails wirkllich nicht teuer waren und ich richtig in Cocktailstimmung war, einen Mai Tai gegönnt. Außerdem habe ich mich zusammen mit Lena und Anne an den anderen großen Tisch gesetzt und habe dort noch mehr interessante Menschen kennengelernt.

Es war witzigerweise noch eine relativ große deutsche Gruppe dort. Ich habe vergessen von welcher Organisation die waren aber mit denen haben wir uns auch echt ganz gut verstanden. Ich finde es wirklich interessant, wie viel mehr Deutsche ich hier kennenlerne als in Deutschland.

Die Südafrikaner an dem Tisch haben einen Joint nach dem anderen herumgereicht, das war nichts neues aber als sie dann angefangen haben aus einem Papayastängel zu rauchen mussten wir uns das Lachen verkneifen. Umringt von Palmen, 2 Hängematten und an einem großen runden Tisch sitzend, kam einem dieser Moment vor als wäre man in einem Stamm von Ureinwohnern, in dem die Friedenspfeife herumgereicht wird.

Am nächsten Tag haben wir erstmal richtg schön ausgeschlafen, sind direkt nach dem Frühstück auf ein paar Felsen am Meer gegangen und haben dort für ein paar Stunden gelesen.

Auf dem Hinweg haben mich zwei Mädchen angesprochen, ob ich ihnen ein paar Armbändchen abkaufen würde. Ich hatte gar kein Geld dabei und habe ihnen versprochen, dass ich später etwas kaufe.

Ich bin auch hier noch einmal ins Wasser und das war wrklich wunderschön. Es hat mich sehr an das Mittelmeer erinnert. Es war blau, klar und, weil es eine kleine Bucht war, kamen dort die Wellen kaum an. Wirklich sehr entspannt. Ich finde das Meer hier zwar ganz schön aber das Mittelmeer fehlt mir schon etwas. Das Mittelmeer, vor allem an der Côte d’Azur, ist für mich definitiv das perfekte Meer.

Etwas von der Sonne getrocknet konnten die Mädchen kaum noch abwarten mir endlich ihre Armbänder zu zeigen, deshalb haben wir ausemacht, dass wir uns welche aussuchen und dann zusammen das Geld holen gehen. Es war gar nicht einfach, weil sie wirklich viele Bändchen hatten. Außerdem mussten wir schauen, dass wir von beiden etwas nehmen, wollten aber natürlich auch nur die kaufen, die uns wirklich gefallen.

Am Ende habe ich mir 3 gekauft für je 50 Rand. Zwei Fußbänder und ein Armband. Das Armband bestehet nur aus Kaffeebohnen, das eine Fußbändchen besteht aus „lucky Beans“ haben mir die Mädchen erklärt und das zweite Fußbändchen ist mein Lieblingsbändchen. Es hat zusätzlich zu den Kaffeebohnen noch weiße und schwarze Perlchen, sieht echt schön aus.

Danach sind wir etwas rumgelaufen und haben uns Coffee Bay angeschaut. Viel zu sehen gab es dort eigentlich nicht. Coffee Bay ist wirklich klein und hat nur ein paar süße Restaurants und Cafés. Wir sind in ein Lädchen gegangen und haben dort selbstgemalte Postkarten gekauft. Die Straße, die einmal durch das Örtchen führt, ist eine schotter Straße. Ich finde das sagt schon einiges über Coffee Bay aus. Auch die Restaurants sind im Hippie/ländlichen Stil.

Café

Es ist wirklich ganz anders als das, was wir bisher so von der Garden Route gesehen haben und ich freue mich total auf März, weil wir da die komplette Wild Coast runter fahren.

Nachmittags sind Mats, Charlie und ich mit Tuckerchen  auf einen der Berge gefahren und hatten einen wunderschönen Ausblick auf die Bucht. Natürlich brauchte ich davon ganz viele Fotos. Ich weiß gar nicht wieso aber ich habe Mats zu meinem persönlichen Fotograf ernannt, armer Mats. Aber die Fotos werden immer cool und mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team.

Tuckerchen
Selfie vor der Klippe
Meine kleinen Weirdos liebe ich sehr!
Btw wir fallen auf dem Foto gerade die Klippe runter, lol.

Wir sind dann den Berg runtergelaufen, sind auf Felsen geklettert und haben den Ausblick auf das Meer genossen. Was ein schöner Nachmittag. Abends haben wir dann nur noch Pizza, in einem süßen Restaurant mit Ausblick auf das Meer, gegessen und sind direkt ins Bett, weil es am nächsten Morgen schon ganz früh weiter gehen sollte. Ab in die Drakensberge.

See ya 😀

Mädchen auf Steinen

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