Der Anfang eines Abenteuers
Ich bin vor etwa 2 Wochen in meinem neuen Zuhause, Suedafrika angekommen und fange langsam an mich einzuleben. Ich kann kaum glauben, wie schnell die letzten Monte verflogen sind. es fuehlt sich an als haette ich die Zusage fuer meinen Freiwilligen Dienst bei Masifunde in Port Elizabeth erst vor 2-3 Wochen bekommen, dabei ist es jetzt schon wieder 3 Monate her. Ja ich weiss, auch 3 Monate sind nicht unbedingt viel Zeit, um sich darauf vorzubereiten ein ganzes Jahr am anderen Ende der Welt zu leben. Vor allem, wenn man beachtet, dass ich von diesen 3 Monaten ungefaehr die Haelfte am Reisen war. Ich glaube allerdings, dass es besser war, dass ich so viel weg war und mir nicht so viele Gedanken machen konnte, weil ich so keine Angst hatte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich mich, auf dem 10-taegigen Vorbereitungsseminar im Juni, auf Anhieb mit meinen Mitbewohnern und meinem Chef/Mentor hier in PE verstanden habe. Ich habe auf dem Seminar so viele tolle Menschen kennengelernt!
Schon Mitte Juni hatte ich mir vorgenommen mit dem Packen anzufangen, habe es aber vor allem wegen dem Visumsstress und den Reisen nicht geschafft. Am Ende habe ich am Tag vor meiner Ausreise angefangen alles zusammenzusuchen und bin kurz bevor wir zum Flughafen aufbrechen wollten fertig geworden. Das war mal wieder typisch Toni 😛
Nach einem herzzerreissenden Abschied von meiner Familie am Flughafen in Frankfurt hat das Abenteuer begonnen. Von de 8 Freiwilligen, die an diesem Tag zusammen mit mir nach Port Elizabeth fliegen sollten, sind 6 von Frankfurt aus geflogen. Die anderen 2 kamen dann am Flughafen London Heathrow dazu.
Unser erster Flug nach London hatte direkt Verspaetung. Eigentlich war das kein grosses Problem, weil wir trotz Verspaetung noch etwas Zeit hatten. Allerdings ist London Heathrow so riesig, dass wir mit dem Bus zu unserem Gate fahren und nochmal durch die Sicherheitskontrolle gehen mussten, was uns extrem viel Zeit gekostet hat. Wir haben den Flug zwar nicht verpasst, weil der auch Verspaetung hatte, aber knapp war es auf jeden Fall. Ich muss zugeben, dass ich nicht scharf darauf war 11,5 Std am Stueck in einem Flugzeug zu sitzen und das ueber Nacht. Mein letzter wirklich langer Nachtflug durchgaengig Turbulenzen hatte aber was soll man machen, wenn man unbedingt so weit weg ziehen moechte. Trotz Turbulenzen konnte ich auf dem Flug nach Kapstadt ungefaehr 8 Std schlafen. So einen erholsamen Flug hatte ich noch nie.
In Kapstadt wurde es dann ganz stressig. Wir mussten unser Gepaeck abholen und damit durch den Zoll. Danach mussten wir es wieder aufgebe. Als wir endlich an dem richtigen Schalter ankamen, sollte unser Flug eigentlich schon in ca. 15 Minuten losgehen. Es war also voellig unrealistisch, dass wir unseren Flug bekommen. Einen nette Mitarbeiterin war unsere Rettung. Sie hat uns zusammen mit unserem grossen Gepaeck durch die Sicherheitskontrolle geschleust. Natuerlich hatte ich spitze Gegenstaende nd Fluessigkeiten in meinem Koffer und musste deshalb zum Gate eskortiert werden. Wir mussten zum Gate sprinten und unser Gepaeck so eine Treppe runter schleppen. Ich mit meinem Koffer, der einen fetten “Heavy” Aufkleber bekommen hat und meinem Handgepaeck (Trolly und Rucksack), hab es natuerlich keine Stufe runter geschafft. Eine nette Frau hat mir Gott sei Dank meinen Trolly abgenommen, sonst waere ich wahrscheinlich nie in PE angekommen. Bevor ich dann endlich ins Flugzeug gehen konnte hatte ich noch eine ganz amuesante Diskussion mit der Frau, die meinen Boarding- und Reisepass kontrolliert hat. Sie wollte nicht wahr haben, dass die Namen auf beiden Dokumenten die gleichen sind, wegen dem “scharfen S”. Sie hat sich dann doch noch dazu erbarmt mich durchzulassen und nach ca 1 Std kamen wir endlich in PE an.
Der einzige Vorteil, den dieser Stress in Kapstadt hatte war, dass unser Gepaeck als allererstes auf dem auf das Band kam und wir nicht mehr so lange warten mussten. Die Ankunft war ein total schooner Moment, weil wir von einigen Masifundemitarbeitern mit einem Lied begruesst wurden. Man hat direkt den Unterschied zu Deutschland gemerkt. Ich mag die Offenheit und das Lebendige, das viele Menschen hier ausstrahlen.
Als Erstes ging es zu unserem Haus in der Fordye Road in Walmer. Das Haus ist gross, schoen ud wir haben uns sofort total wohl gefuehlt. Ich dachte es wuerde einen riesen Zickenkrieg geben, wenn wir die Zimmer aufteilen aber alles lief echt entspannt. Ich wuerde sagen, dass wir alle ziemlich happy mit unseren Zimmern sind. Ich habe mir ein kleines Einzelzimmer ausgesucht, das einen verhaeltnismaessig grossen Schrank hat und auch, falls wir noch einen suedafrikanischen Mitbewohner bekommen sollten, ein Einzelzimmer bleibt. Bei mir ist es also ziemlich sicher, dass ich nicht nochmal umziehen muss. Yay 😀
Unser Haus ist auf jeden Fall sicher, weil wir ein elektronisches Tor haben, das nur mit einem Code auf geht, man erst ein Gitter aufschliessen muss, um an die Tuer zu kommen und die Tuer auch noch 2 verschiedene Schloesser hat. Ausserdem haben wir eine Alarmanlage, die wir immer beim Betreten/Verlassen des Hauses Ein-/Ausschalten muessen. Einmal haben wir vergessen die Alarmanlage auszuschalten, weshalb ein bewaffneter Sicherheitstyp bei uns vor der Tuer stand, dem wir dann erstmal die Situation erklaeren mussten. Jetzt wissen wir auf jeden Fall, dass die Alarmanlage funktioniert und wir uns keine Sorgen um unser Haus machen muessen.
Bisher kann ich ueber meine Arbeit noch nicht viel sagen, weil wir momentan noch in einer Art Einfuehrungsphase stecken, in der wir alle Bereiche der Organisation “Masifunde” kennenlernen sollen. Ich bin echt beeindruckt, wie riesig Masifunde ist! Ueber das Township werde ich einen eigenen Beitrag verfassen, weil das den Rahmen von diesem sprengen wuerde.
Mein erster Eindruck von Suedafrika ist ganz anders, als ich mir das vorgestellt haette. Es erinnert mich ausserhalb der Townships ehrlich gesagt ziemlich an die USA. Das Klima haette ich auch etwas anders eingeschaetzt. Es ist richtig kalt und unser Haus hat leider keine Heizung und ist auch nicht wirklich gedaemmt. Ich schlafe momentan mit Waermflasche, Schlafsack und 2 dicken Decken. Das ist nicht unbedingt das Klima, das man erwartet, wenn man an Afrika denkt aber Afrika ist natuerlich viel grosser als Europa und hat deshalb auch viel groessere Klimaunterschiede. Ausserdem hat hier der Fruehling gerade erst angefangen.
Obwohl es teilweise wirklich nur so um die 14 Grad war sind wir schon mehrmals im Meer gewesen. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich jetzt wirklich fuer 1 Jahr am Meer wohne. Das ist so crazy! Das Jahr kann ja eigentlich nur super werden!Besonders die Sonnenuntergaenge am Meer sind ein Traum. Allerdings geht die Sonne schon um 18 Uhr unter. Das ist nach unserem Sommer natuerlich erstmal richtig verwirrend aber mittlerweile haben wir uns etwas daran gewoehnt.
Woran ich mich noch gar nicht gewoehnt habe ist diese Tastatur. Ich muss unbedingt rausfinden, wie ich eine deutsche Tastatur einstelle, weil mich die ganzen ae, ue etc. irre machen. Wie auch immer, das war ein erster Einblick in meine Reise und Ankunft hier in Suedafrika.
See ya 🙂
7 Kommentare
Dad
Liebe Toni, es ist so schön, auf diesem Weg etwas von dem mitzubekommen, was du erlebst und fühlst. Obwohl wir dich hier sehr vermissen, tut es gut zu sehen, wie begeistert und fröhlich du bist! Du bist eine tolle junge Frau!!! Be blessed, Papa
Antonia Weiß
Aww danke, ich vermisse euch natürlich auch <3
Agnes Schröder
Hallo liebe Toni, schön, dass du alles so gut angetroffen hast und du dich jetzt schon wohlfühlst. Ich bin mal gespannt auf deine weiteren Berichte.
Ganz liebe Grüsse aus good old Germany
Agnes
Antonia Weiß
Hi:D Ich weiß, es ist mittlerweile schon ein paar Monate her aber ich wollte mich trotzdem nochmal bei dir melden. Ich bin auch echt froh, dass ich mich hier direkt so gut eingelebt habe und bisher alles super läuft. Besonders dankbar bin ich für meine WG, die Menschen hier sind so ein Segen! Ich hoffe bei euch läuft auch alles gut und ihr seid bereit für den Winter. Ich bin definitiv nicht bereit, muss ich ja Gott sei Dank auch nicht sein. Ich bin mal gespannt auf Weihnachten am Strand.. davon werde ich auf jeden Fall auch berichten. Liebe Grüße, Toni
Christine Weiß
Bin schon gespannt, wie es weiter geht… Also hier war es bis gestern so heiß und trocken, dass man dachte, man sei in Afrika.🌞
Langsam ändert es sich…
Du fehlst hier zuhause Toni, aber wir sind natürlich mächtig stolz auf dich!
😘
Mama
Anni Appel
Meine liebe Antonia, mit großem Interesse habe ich Deinen Bericht gelesen. Ich wünsche Dir eine interessante Tätigkeit und eine segensreiche Zeit in Südafrika. Voller Spannung warte ich auf Deine weitere Berichterstattung.🙇🏼♀️
Marianne
Hallo Toni, ich freue mich, dass es dir gut geht und bin echt gespannt, wie deine Arbeit weiter geht und was du noch alles erleben wirst.
Hab’ dich lieb
Oma